Warum wache ich mit Nackenschmerzen auf, und was kann ich dagegen tun

Mit einem schmerzenden Nacken aufzuwachen ist nicht die Art und Weise, wie man den Tag beginnen möchte. Dies kann schnell zu schlechter Laune führen und einfache Bewegungen, wie das Drehen des Kopfes, schmerzhaft machen.

In den meisten Fällen ist ein schmerzender Nacken das Ergebnis der Schlafposition, der Art des Kissens, das man benutzt, oder anderer Schlafprobleme. Die meisten dieser Probleme können behoben werden, wenn man weiß, wie.

Wir betrachten in diesem Artikel genauer, was man tun kann, um die morgendlichen Nackenschmerzen zu vermeiden.

Wodurch werden Nackenschmerzen beim Schlafen verursacht?

Vielleicht denkt man nicht viel über die Körperhaltung beim Schlafen oder die Art des Kissens nach, das man benutzt. Aber sowohl die Schlafposition als auch das Kissen können einen steifen, schmerzenden Nacken verursachen und auch zu Rückenschmerzen und anderen Arten von Schmerzen führen.

Studien zeigen, dass Schlafprobleme die Ursache von 5 % der chronischen Schmerzzustände sein können. Viele dieser Faktoren sind kontrollierbar, was bedeutet, dass man mit einigen Änderungen seine Nackenschmerzen und auch andere Arten von Schmerzen lindern kann.

Schlafposition

Jeder Mensch hat seine bevorzugte Schlafposition. Wenn man aber auf dem Bauch liegt, tut man seinem Nacken keinen Gefallen. Wenn man auf dem Bauch schläft, kann der Nacken für mehrere Stunden auf eine Seite gedreht werden. Das kann die Nackenmuskeln belasten und dazu führen, dass der Nacken sich am Morgen schmerzhaft und steif anfühlt.

Bauchschläfer können auch den Rücken belasten, vor allem, wenn man auf einer Matratze ohne viel Stützkraft schläft. Dies kann dazu führen, dass der Bauch in die Matratze einsinkt, was wiederum eine Belastung und einen erhöhten Druck auf die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur zur Folge haben kann.

Kopfkissen

Kopf und Nacken liegen jede Nacht viele Stunden auf dem Kopfkissen. Deshalb ist die Wahl des richtigen Kissens der Schlüssel zu einem gesunden, schmerzfreien Nacken. Ein Kissen, das Kopf und Nacken nicht richtig stützt, kann zu Verspannungen der Nackenmuskulatur und damit zu Nackenschmerzen führen.

Kissen aus Federn, Schafwolle, Kapok, Medline oder Memory-Foam können dafür sorgen, dass der Kopf nachts „gewiegt“ wird, so dass die Wirbelsäule und der Nacken neutral bleiben.

Plötzliche Bewegung

Plötzliche Bewegungen, wie das schnelle Aufstehen oder das Herumschleudern der Gliedmaßen im Traum, können die Nackenmuskulatur belasten. Auch das ständige Drehen und Wenden im Schlaf oder beim Versuch, einzuschlafen, kann zu Verspannungen und Stress im Nacken führen.

Frühere Verletzungen

Einige Arten von Verletzungen, wie Schleudertrauma oder Sportverletzungen, schmerzen zunächst nicht immer. Die vollen körperlichen Auswirkungen sind möglicherweise erst nach Tagen zu spüren. Wenn eine Verletzung vorliegt, die den Nacken beeinträchtigt haben könnte, kann es sein, dass man mit einem guten Gefühl ins Bett geht, aber am nächsten Morgen mit einem sehr schmerzenden, steifen Nacken aufwacht.

Andere Ursachen für Nackenschmerzen beim Aufwachen

Es gibt auch andere Ursachen, die dazu beitragen können, dass man mit Nackenschmerzen aufwacht. In manchen Fällen kann es auch im Laufe des Tages zu Nackenschmerzen kommen. Einige häufige Ursachen für Nackenschmerzen sind:

  • schlechte Körperhaltung während des Tages
  • zu lange Arbeit am Computer oder zu langes Fernsehen, ohne die Position zu wechseln
  • Arthrose in einem der oberen Wirbelsäulengelenke
  • Nervenkompression durch einen Bandscheibenvorfall oder Knochensporn im Nacken

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Hausmittel gegen Nackenschmerzen

Wenn man mit einem schmerzenden Nacken aufwacht, gibt es verschiedene Mittel, die man ausprobieren kann, um die Schmerzen zu lindern. Wahrscheinlich ist der Gang zum Arzt nicht nötig, vor allem wenn man keine anderen Symptome hat und die Nackenschmerzen noch nicht lange andauern. Hier sind einige Möglichkeiten zur Selbsthilfe, die man ausprobieren kann:

  • Eis oder einen Kühlakku für jeweils 20 Minuten auf die schmerzende Stelle im Nacken legen. Dies kann helfen, die Entzündung in den Nackenmuskeln zu verringern.
  • Falls die Schmerzen schon einen Tag oder länger andauern, sollte eine Wärmepackung für jeweils 20 Minuten auf die schmerzende Stelle gelegt werden. Dies kann zur Beruhigung und Entspannung der Muskeln beitragen.
  • Rezeptfreie Schmerztabletten wie Ibuprofen, Naproxen oder Paracetamol können helfen.
  • Ausreichend sanfte Übungen, wie Gehen oder Yoga. Dies kann dazu beitragen, dass das Blut im Nacken in Bewegung bleibt. Bewegungsmangel kann dazu führen, dass sich die Muskeln verkrampfen.

Prävention von Nackenschmerzen

Um Nackenschmerzen beim Aufwachen vorzubeugen, kann man einige Maßnahmen ergreifen, um den Nacken zu stützen und die Belastung der Nackenmuskulatur zu verringern.

  • Wenn man normalerweise auf dem Bauch schläft, sollte man versuchen, stattdessen auf der Seite oder auf dem Rücken zu schlafen.
  • Wenn man auf der Seite schläft, kann man versuchen, ein Kissen zwischen die Beine zu legen. Dies kann dazu beitragen, dass der Nacken in einer Linie mit der Wirbelsäule liegt.
  • Wenn man in Seitenlage schläft, sollte man darauf achten, dass das Kissen unter dem Kopf nicht höher ist als unter dem Nacken. Wenn man die Muskeln in der Nacht auch nur ein wenig anspannt, kann das am Morgen zu Muskelschmerzen führen.
  • Am besten verwendet man ein Nackenkissen was für die nötige Unterstützung der Halswirbelsäule sorgt und den Kopf in einer möglichst entspannten Position hält. Wir von Schlaf.de empfehlen das Nackenkissen von mySheepi das sich den individuellen Ansprüchen anpassen lässt.
  • Die Verwendung eines zu steifen oder zu tiefen Kissens ist zu vermeiden. Dies kann dazu führen, dass die Nackenmuskeln über Nacht angespannt werden.
  • Wenn die Matratze in der Mitte durchhängt, empfiehlt es sich, sie durch eine mittelfeste Matratze zu ersetzen, die Rücken und Nacken stützen kann.
  • Tagsüber ist es wichtig, dass man beim Stehen, Gehen und Sitzen eine gute Körperhaltung einnimmt, insbesondere wenn man am Schreibtisch sitzt oder einen Computer benutzt. Die Schultern sollten nicht durchgedrückt und der Nacken nicht zu weit nach vorne gebeugt werden.
  • Möglichst das Telefon auf Augenhöhe halten, anstatt den Nacken nach vorne zu beugen, um darauf zu schauen. Das Telefon sollte nicht zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt werden.
  • Durch körperliche Aktivitäten kann die Muskulatur gestärkt werden, auch die des Nackens. Außerdem kann dadurch die Körperhaltung verbessert und Stress abgebaut werden, der zu Muskelverspannungen führen kann.

Übungen zur Stärkung des Nackens

Einige einfache Übungen können dazu beitragen, die Nackenmuskulatur zu stärken und beweglich zu halten, was das Risiko, mit Nackenschmerzen aufzuwachen, verringern kann.

Nackendehnung

  1. Aufrecht hinstellen und die Hände an den Seiten halten.
  2. Bei geradem Nacken und Rücken langsam den Kopf nach links drehen, bis man eine leichte Dehnung spürt.
  3. Die Position 10 bis 20 Sekunden halten, dann den Kopf langsam nach rechts drehen und das Ganze noch einmal wiederholen.
  4. Diese Übung 3- oder 4-mal auf jeder Seite wiederholen. Man kann die Übung jeden Tag machen.

Schulterzucken mit Kurzhanteln

  1. Füße schulterweit auseinanderstellen.
  2. Kinn und Nacken gerade halten.
  3. Kurzhantel in beiden Händen (oder einen ähnlichen Gegenstand) halten und die Schultern langsam zu den Ohren hochziehen. Die Bewegung sollte langsam ausgeführt werden, damit man spürt, wie sich die Muskeln im oberen Rücken und im Nacken zusammenziehen.
  4. Kurz verharren und dann die Schultern beim Ausatmen wieder nach unten senken.
  5. Den Vorgang 8bis 10-mal wiederholen. Die Übung sollte 3-mal pro Woche durchgeführt werden.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Nackenschmerzen können oft von selbst wieder abklingen. Wenn die Nackenschmerzen nach ein paar Tagen Selbsthilfe nicht besser werden oder sich verschlimmern, sollte man einen Arzt aufsuchen, um herauszufinden, was die Ursache für die Schmerzen ist.

Es ist wichtig, dass man sofort einen Arzt aufsucht, wenn man Nackenschmerzen und eines der folgenden Symptome hat:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Brustschmerzen und Kurzatmigkeit
  • geschwollene Lymphknoten
  • Schluckbeschwerden
  • Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen
  • Schmerzen, die in die Arme oder Beine ausstrahlen
  • Blasen- oder Darmprobleme

Fazit

Mit einem schmerzenden Nacken aufzuwachen ist ein häufiges Problem. Es gibt jedoch Möglichkeiten, dieses Problem zu beheben.

Das wichtigste ist, dass man sein Kopfkissen, die Matratze und die Schlafposition entsprechend anpassen kann und dass die Schlafumgebung so komfortabel wie möglich ist.

Tagsüber man auf seine Körperhaltung achten und versuchen, seine Position häufig zu wechseln, damit die Muskeln entspannt und gelenkig bleiben. Regelmäßige Bewegung kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Nackenmuskulatur gesund und kräftig bleibt.

Referenzen

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Über den Autor:

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.