Vitaminmangel, Depression, Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion – es gibt viele Gründe, warum man sich ständig müde und erschöpft fühlen kann. Wir haben 10 häufige Gesundheitsprobleme, die müde machen können, genauer unter die Lupe genommen.
Müdigkeit als Warnzeichen
Müdigkeit muss nicht immer ein Zeichen von Schlafmangel sein. Manchmal können auch gesundheitliche Probleme dahinterstecken. Normalerweise ist Müdigkeit ein Signal des Körpers für zu wenig Schlaf oder Erschöpfung und ein Zeichen, dass er eine Pause braucht. Wenn die Müdigkeit aber über einen längeren Zeitraum anhält, kann etwas anderes die Ursache dafür sein. In dem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen und den Grund für den Erschöpfungszustand abklären.
Häufige Ursachen für Müdigkeit
Zeiten, in denen es mal stressiger zugeht als gewohnt, kennen wir alle. Wenn Deadlines auf Arbeit näher rücken, für das Schulfest noch drei Kuchen gebacken werden müssen oder sich spontan Besuch ankündigt und vorher noch die Wohnung geputzt werden muss, leidet nicht selten der Schlaf darunter, um alle Aufgaben pünktlich zu erledigen. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Ursachen, die müde machen, wie zum Beispiel:
- Bewegungsmangel
- Flüssigkeitsmangel
- Diäten
- Über- oder Untergewicht
- falsche Ernährung (zu fett- und kalorienhaltig)
- Vitaminmangel
- Giftstoffe in der Umgebung
- chronischer Schlafmangel
- Drogen- oder Alkoholkonsum
Krankheiten als Ursache für Müdigkeit
Andauernde Müdigkeit kann aber auch ein Symptom für gesundheitliche Probleme oder bestimmte Krankheiten sein. Wenn man Ursachen wie Stress, Schlafmangel, Mangelernährung und Co. ausschließen kann und man auch keine Medikamente nimmt, die als Nebenwirkung müde machen, ist es ratsam, der Ursache für die Müdigkeit gemeinsam mit dem Hausarzt auf den Grund zu gehen. Auch wenn noch andere Symptome hinzukommen, sollte man besser zu einem Arzt.
10 häufige gesundheitliche Probleme für Müdigkeit
Erkältung, Diabetes oder Blutarmut sind nur einige Beispiele von gesundheitlichen Problemen, bei denen Müdigkeit als ein Symptom auftreten kann. Welche Krankheiten und Gesundheitsprobleme zu den häufigsten gehören, erklären wir hier.
1. Chronische Krankheiten
Bei einer ganzen Reihe von chronischen Erkrankungen sind Müdigkeit und Erschöpfung ein Symptom. Manchmal ist es die Krankheit selbst, die die Betroffenen müde macht, manchmal wird die Müdigkeit aber auch durch zusätzliche Beschwerden ausgelöst, die durch die chronische Krankheit verursacht werden wie beispielsweise Depression, Schmerzen oder körperliche Inaktivität. Zu den chronischen Erkrankungen, die Müdigkeit auslösen, gehören COPD, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, rheumatoide Arthritis sowie chronische Herz- oder Niereninsuffizienz.
2. Blutarmut (Anämie)
Von einer Anämie spricht man, wenn ein Mangel an rotem Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen vorliegt. Oft ist eine Unterversorgung mit Eisen, Folsäure oder Vitamin B12 die Ursache. Betroffene fühlen sich weniger leistungsfähig, haben häufig Kopfschmerzen und sind müde.
3. Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS)
Das chronische Fatigue-Syndrom ist eine schwere Multisystemerkrankung, bei der sich Betroffene über einen langen Zeitraum hinweg erschöpft und müde fühlen, sodass ein normaler Alltag kaum möglich ist. Das chronische Fatigue-Syndrom sollte man nicht mit dem Fatigue-Syndrom verwechseln, was eine Begleiterscheinung von anderen schweren Krankheiten wie Krebs oder HIV ist.
4. Infekte
Durch Bakterien oder Viren ausgelöste Infekte wie eine Erkältung oder eine Grippe kündigen sich meist schon ein paar Tage vorher an. Betroffene fühlen sich erschöpft und müder als gewöhnlich. Manchmal hält das Gefühl der Müdigkeit noch eine Weile an, nachdem der eigentliche Infekt bereits abgeklungen ist.
5. Stoffwechselerkrankungen
Hierzu zählen unter anderem Diabetes und Schilddrüsenunterfunktion. Wenn die Schilddrüse bei einer Unterfunktion zu wenig Hormone produziert, dann kann sich das durch Antriebslosigkeit und Müdigkeit bemerkbar machen. Hingegen sind bei Diabetes vor allem Symptome wie Durst, starker Harndrang und das Gefühl, schnell erschöpft zu sein. Aber auch Müdigkeit ist ein typisches Merkmal für diese Erkrankung.
6. Herzrhythmusstörungen
Herzstolpern, Schwindel, Benommenheit oder Krampfanfälle sind Anzeichen für Herzrhythmusstörungen. Außerdem kommen Mattheit bei gewohnten Tätigkeiten und Müdigkeit hinzu.
7. Schlafstörungen
Hier muss vor allem die Schlafapnoe genannt werden. In der Nacht kommt es immer wieder zu Atemaussetzern, die im Schnitt zwischen 10 Sekunden bis hin zu einigen Minuten andauern können. Als Folge daraus fühlen sich Betroffene dann tagsüber oft sehr müde.
8. Depressionen
Eine Depression macht sich durch viele unterschiedliche Symptome bemerkbar. Neben Antriebslosigkeit und Erschöpfung gehört auch Müdigkeit dazu.
9. Niedriger Blutdruck
Bei Hypotonie gehören Benommenheit, Schwindel, Augenflimmern und fehlender Antrieb zum Krankheitsbild. Auch Müdigkeit macht den Betroffenen zu schaffen. Allerdings sind sich Mediziner noch nicht sicher, ob ei niedriger Blutdruck die Ursache oder eine Folge von Müdigkeit ist.
10. Glutenintoleranz
Gluten sind Proteine, die in Getreide wie Weizen, Gerste, Dinkel oder Roggen vorkommt und bei einigen Menschen eine Unverträglichkeit mit Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen sowie ein geschwächtes Immunsystem hervorruft. 60 bis 80 Prozent der Betroffenen leiden außerdem unter starker Müdigkeit.
Was kann man gegen Müdigkeit selbst tun?
Wer ständig müde ist, muss sich aber nicht damit abfinden. Solange keine ernsthafte Krankheit der Grund für die Müdigkeit ist, kann man selbst etwas dagegen tun. Wer sich häufig müde fühlt, sollte daher unbedingt auf eigene Bedürfnisse achten und regelmäßig Pausen einlegen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation kann helfen, ebenso wie eine gesunde, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung. Kalte Duschen, die den Kreislauf in Schwung bringen, sind ebenfalls ein guter Tipp. Und auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin kann helfen, sich insgesamt fitter zu fühlen.