Schlafen in der Schwangerschaft: Zweites Trimester – Beste Schlafposition und Tipps bei Schlafstörung

Das zweite Trimester ist eine aufregende Zeit in der Schwangerschaft, in der die morgendliche Übelkeit nachlässt und sich der Babybauch zu zeigen beginnt. Für die meisten Frauen ist das zweite Trimester auch eine Erleichterung in Bezug auf die Schlafqualität. Dennoch gibt es eine Reihe von Faktoren, die du berücksichtigen musst, wenn du im zweiten Trimester gut schlafen willst.

Wir gehen darauf ein, ob es in Ordnung ist, während der Schwangerschaft im zweiten Trimester auf dem Rücken oder auf dem Bauch zu schlafen. Außerdem werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten Schlafstörungen, die im zweiten Trimester auftreten können, darunter Schlafapnoe und Sodbrennen, und geben Tipps, wie du die Qualität deines Schlafs verbessern kannst.

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Junge schwangere Frau auf dem Bett berührt ihren Bauch

Wie verändert sich der Schlaf im zweiten Trimester?

Den meisten Frauen fällt es im zweiten Trimester viel leichter zu schlafen als im ersten und dritten Trimester. Der sich stabilisierende Hormonspiegel verschafft dir eine willkommene Abwechslung von morgendlicher Übelkeit und empfindlichen Brüsten, und das Baby ist noch nicht groß genug, um den Schlaf drastisch zu beeinträchtigen. Außerdem hat sich die Gebärmutter weiter von der Blase entfernt, so dass der Gang zur Toilette seltener wird.

Im Durchschnitt kommen Frauen im zweiten Trimester auf etwa 7,5 Stunden Schlaf pro Nacht. Wir raten dazu, dieses Trimester sinnvoll zu nutzen, um sich auf die Ankunft des Babys vorzubereiten, aber auch, um Energiereserven für das anstrengendere dritte Trimester anzulegen.

Das zweite Trimester bringt einige eigene Schlafprobleme mit sich. Es kann zu Beinkrämpfen und geschwollenen Füßen kommen, während die Gewichtszunahme und die Lockerung der Bänder im Beckenbereich zu Schmerzen im unteren Rücken führen können. Viele schwangere Frauen haben auch seltsame, lebhafte Träume und stellen fest, dass sie dazu neigen, früher aufzuwachen und einzuschlafen, wie im ersten Trimester. Auch Kopfschmerzen kommen häufig vor, die meisten sind jedoch harmlos, wie Migräne und Spannungskopfschmerzen. Du solltest sie aber auf jeden Fall deinem Arzt oder deiner Ärztin mitteilen, da sie manchmal auf etwas Ernsteres hindeuten können.

Da der Babybauch wächst und die Atemwege der Frau zunehmend verstopft sind, kann es im zweiten Trimester zu vermehrtem Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe kommen. Manche Frauen leiden auch unter Verstopfung und Sodbrennen, wobei letzteres in der Regel im dritten Trimester schlimmer ist.

Etwa in der 20. Woche beginnen die Mütter, die Bewegungen ihres Babys zu spüren. Für viele Frauen ist dies der Moment, in dem ihnen klar wird, dass sie bald Mutter werden – eine Erkenntnis, die Aufregung, aber auch Angst auslöst.

Warum Schlaf im zweiten Trimester wichtig ist

Das zweite Trimester ist deine beste Chance, vor der Geburt deines Kindes ausreichend Schlaf zu bekommen, daher ist es wichtig, dass du diesem Punkt Priorität einräumst. Unzureichender Schlaf im zweiten Trimester wird mit Schwangerschaftsdiabetes, Stress, Depressionen und eingeschränkter Lebensqualität in Verbindung gebracht. Insbesondere Schlafapnoe kann ein Risikofaktor für Frühgeburten, Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes mellitus sein.

Schwangere mit Sonnenbrille liegt an sonnigen Tagen auf Liege und hält ihren Bauch

Wie du im zweiten Trimester besser schlafen kannst

Der Umgang mit schwangerschaftsbedingten Schlafstörungen und eine gesunde Schlafhygiene können dir helfen, Schlaflosigkeit im zweiten Trimester zu überwinden. Dazu gehört auch, dass du die für dich und dein Baby beste Schlafposition einnimmst.

Was ist die beste Schlafposition im zweiten Trimester?

Die linke Seite gilt als die beste Schlafposition für die spätere Schwangerschaft, da sie einen ungehinderten Blutfluss zum Fötus und zu den Nieren ermöglicht. Auch wenn dies zu Beginn des zweiten Trimesters noch nicht notwendig ist, ist dies ein guter Zeitpunkt, um den Wechsel auf die linke Seite zu üben. Wenn du Schwierigkeiten hast, eine bequeme Position zu finden, kann ein Relaxsessel eine gute Option sein.

Das Schlafen auf dem Bauch kann in der ersten Hälfte des zweiten Trimesters in Ordnung sein, bis der wachsende Babybauch diese Position unangenehm macht. Ab etwa der 16. Woche solltest du versuchen, nicht auf dem Rücken zu schlafen. In dieser Position lastet das Gewicht der Gebärmutter auf der unteren Hohlvene, was den Blutfluss unterbrechen und Schwellungen in den Beinen und Knöcheln verursachen kann.

Wenn du von Natur aus kein Seitenschläfer bist, kannst du versuchen, mit strategisch platzierten Kissen zu vermeiden, dass du dich auf den Rücken drehst. Ein Schwangerschaftskörperkissen oder ein Keilkissen kann dir helfen, eine bequemere Position einzunehmen. Auch kleinere Kissen, die unter die Taille und den Bauch geschoben werden, können den Druck verringern, und ein Kissen zwischen den Knien kann die Ausrichtung von Hüfte und Wirbelsäule verbessern.

Schlafmittel, die den Schlaf im zweiten Trimester erleichtern

Es ist ratsam, während der Schwangerschaft keine Medikamente wie Schlaftabletten einzunehmen, es sei denn, diese werden von einem Arzt verschrieben, allerdings kannst du andere Schlafmittel in Betracht ziehen. Mineralstoffpräparate und leichte Dehnübungen vor dem Schlafengehen können helfen, Beinkrämpfe zu reduzieren. Einige Schwangere verwenden pflanzliche Heilmittel, obwohl du immer erst mit deinem Arzt sprechen solltest. Der Duft von Lavendel ist ein harmloses Mittel, das manchen Menschen beim Einschlafen helfen kann. Weitere Möglichkeiten sind kognitive Verhaltenstherapie (KVT), geführte Entspannungsübungen, Yoga und Akupunktur.

Wenn es in deinem Schlafzimmer zu laut oder zu hell ist, kannst du es mit einem White-Noise-Gerät oder einer Augenmaske versuchen. Jetzt, wo dein Bauch wächst, ist es auch wichtig, eine gut stützende Matratze und ein gutes Kissen zu finden.

Referenzen

Matthias Böhm
Matthias Boehm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.