Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen – Ursachen für Schlafprobleme und Schlafmangel

Das Zubettbringen der Kinder stellt viele Eltern vor eine große Herausforderung. Dass Kinder manchmal noch nicht ins Bett wollen ist völlig normal und ein wichtiger Prozess in der kindlichen Entwicklung. Doch wie kannst Du erkennen, ob das Verhalten Deines Kindes normal ist oder ob sich hier bereits eine Schlafstörung abzeichnet? Im folgenden Artikel findest Du dich Antwort auf alle wichtigen Fragen rund um das Thema Schlafstörungen bei Kindern.

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kleines Mädchen im Bett mit Stofftier

Anzeichen einer Schlafstörung

Klagt Dein Kind regelmäßig über Beschwerden hinsichtlich des Schlafens, dann solltest Du diese Äußerungen unbedingt ernst nehmen. Besonders dann, wenn die Beschwerden mindestens 2-3 Mal pro Wochen auftreten, solltest du hellhörig werden. Halten die Beschwerden über einen Monat an, so ist es ratsam, einen Arzt zu kontaktieren.

Hier findest Du nun einen kurzen Überblick über die ersten Anzeichen einer Schlafstörung bei Kindern:

  1. Dein Kind braucht abends meistens länger als 30 Minuten zum Einschlafen, wacht häufig nachts auf und kann dann stundenlang nicht wieder einschlafen.
  2. Dein Kind ist morgens sehr müde und ihm fällt das Aufstehen schwer. Außerdem benötigt es lange, um wirklich fit und munter zu werden.
  3. Dein Kind leidet tagsüber unter ständiger Müdigkeit, die Bewältigung von altersgerechten Aufgaben fällt ihm sehr schwer.
  4. Dein Kind hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Außerdem zeigen sich (mitunter starke) Stimmungsschwankungen, die sich durch Gefühlsausbrüche jeglicher Art zeigen können.
  5. Dein Kind ist besonders nörgelig, lustlos und schnell überfordert.

Ursachen kindlicher Schlafstörungen

Hier findest Du nun eine Auflistung der häufigsten Ursachen für Schlafstörungen bei Kindern. Hinterfrage euren Alltag kritisch und verändere ein paar Dinge, um Deinem Kind bei der Bewältigung seiner Schlafprobleme zu helfen. Sollte sich der Zustand trotz Veränderungen nicht zeitnah bessern, so sollte auf jeden Fall der Rat eines Arztes hinzugezogen werden.

  1. Fehlende Schlafenszeiten

Kinder brauchen Routine. Dies gilt auch, bzw. sogar ganz besonders, für das Schlafengehen. Begehen Eltern nun den Fehler und führen keine festen Schlafenszeiten ein, so wird das Kind nur sehr unfreiwillig ins Bett gehen und sich Tricks einfallen lassen, um das Zubettgehen hinauszögern zu können – schließlich klappt das ja an vielen Tagen. Infolgedessen ist das Kind morgens sehr müde und unausgeschlafen. Eine Schlafroutine kann bei Kindern Wunder wirken. Feste Abläufe speichert das Kind im Gehirn ab und so tritt automatisch Ruhe und Müdigkeit während des Rituals ein. Beispiele für solch ein Ritual wäre das Vorlesen von Geschichten direkt vor dem Schlafengehen.

  1. Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Kinder können auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit Ein- bzw. Durchschlafstörungen reagieren. Die Kinder sind dann nachts unruhig, haben Verdauungsprobleme und evtl. sogar Atembeschwerden. Auch ein (juckender) Hautausschlaf kann den nächtlichen Schlaf stören. Diese Schlafstörung tritt meist im frühesten Kindesalter auf und hört plötzlich in einem Alter von 2-4 Jahren wieder auf. Auch bei Erwachsenen kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die Ursache von Schlafstörungen darstellen.

  1. Schlafapnoe

Auch bei Neugeborenen und Säuglingen kann eine Schlafapnoe auftreten. Besonders Frühgeborene, die vor der 31. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, ist eine Frühgeborene Schlafapnoe nicht selten. Die Häufigkeit liegt hier zwischen 50 und 80 %. Die Atmung bei den betroffenen Kindern ist schwer und hört sich teilweise rasselnd an. Kommt es zu längeren Atempausen, so färben sich die Lippen des Kindes blau, der Körper erschlafft und die Gesichtsfarbe wird blass oder rot. Durch resolutes Handeln, energisches Wecken und direkter Mund-zu-Mund-Beatmung können die Atemstillstände unterbrochen werden.

  1. Das angeborene zentrale Hypoventilationssyndrom

Hier kommt es zum Versagen der zentralen Atmungskontrolle der Kinder. Das zentrale Hypoventilationssyndrom zeichnet sich durch eine besonders flache Atmung während des Schlafens aus. Infolgedessen kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Blut, der jedoch nicht durch eine automatische vermehrte Atmung ausgeglichen wird.

  1. Gutartiger Schlafmyoklonus bei Neugeborenen

Während des Non-REM-Schlafes kann es bei Neugeborenen zu Zuckungen der Arme, Beine und des Rumpfes kommen. Innerhalb von weniger Sekunden treten 4 – 5 Zuckungen auf. Diese Schlafstörung tritt bereits ab der ersten Lebenswoche auf, klingt aber meist nach einigen Tagen bis hin zu einigen Monaten von selbst wieder ab.

  1. Plötzlicher Kindstod

Ca. 1- 2 von 1000 Kindern sterben am plötzlichen Kindstod. Noch sind die Ursachen hierfür nicht eindeutig geklärt. Die Kinder sind vor dem Eintritt des Todes kerngesund. 90% aller Tode, die durch den plötzlichen Kindstod hervorgerufen werden, ereignen sich innerhalb des ersten Lebensjahres. Besonders ab der 10. – 12. Lebenswoche häufen sich die Fälle. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen.

seine Tablette im Bett

Jugendliche Nachteulen

Das Schlafbedürfnis steigt mit Beginn der Pubertät im Jugendalter deutlich an. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher, die in nordamerikanischen Schlaflaboren Forschungen zu dieser Thematik durchgeführt haben. Laut ihren Erkenntnissen können Jugendliche nichts dafür, wenn sie morgens nur schwer aus dem Bett kommen und in der Schule müde sind und sich nur schwer wachhalten können.

Risikofaktoren

Ist die Gesundheit beeinträchtigt, leidet auch unsere Schlaf- qualität. Testen Sie hier weitere Risikofaktoren, die zu Schlafstörungen führen können.

Referenzen

  1. Mein Kind schläft – endlich! (Daniela Arbter-Öttl)
  2. Schlafen lernen. Sanfte Wege für Ihr Kind (Petra Kunze & Helmut Keudel)
  3. Wenn der Schlaf gestört ist: Schlafmangel und -störungen (Ingrid Füller)

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Matthias Böhm
Matthias Boehm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

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