Bewegung im Schlaf – das Mittel der Wahl

In der heutigen, modernen Welt ist unser Alltag immer mehr auf Komfort und Bequemlichkeit ausgelegt. Den Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt legen wir lieber mit dem Auto zurück anstatt mit dem Fahrrad. Intuitiv ziehen wir Rolltreppe und Fahrstuhl dem Treppensteigen vor. Und auch im Büro haben wir kaum die Möglichkeit, uns zu bewegen, da wir die meiste Zeit vor dem Bildschirm sitzen. Nach Feierabend ist das gemütliche Sofa verlockender als ein Spaziergang draußen und für Sport haben die Meisten in ihrem vollgepackten Terminkalender keine Zeit. Bestimmt hast Du dich in einem dieser Beispiele wiedergefunden, denn für viele sieht ihr Tagesablauf exakt so aus.

Blauer Wecker auf abstraktem Hintergrund

Die fehlende Bewegung hat aber weitreichende Folgen für deine Gesundheit und nicht selten sind Schlafprobleme darauf zurückzuführen. Der Zusammenhang zwischen zu wenig körperlicher Aktivität und ungesundem Schlaf ist hierbei einfach erklärt: Du beanspruchst deine Muskulatur nicht gleichmäßig, sondern einseitig und zu wenig. Dein Kreislauf wird kaum belastet und gewöhnt sich an dieses niedrige Leistungsniveau. Beides führt dazu, dass deine Leistungsfähigkeit sinkt. Gleichzeitig nehmen viele Menschen durch eine ungesunde Ernährungsweise mehr Energie zu sich als sie verbrauchen können. Die Folge ist, dass man zwar am Abend erschöpft ist, die ungenutzten Energiereserven sorgen aber dafür, dass dein Körper nicht genügend Melatonin ausschüttet – Du wirst nicht müde.

Durch sportliche Betätigung kannst Du dem erfolgreich entgegenwirken. Es geht dabei nicht in erster Linie um Leistungssport, sondern vielmehr um eine angemessene Auslastung deiner körperlichen Leistungsfähigkeit, um überschüssige Energie aufzubrauchen. Gleichzeitig stärkst Du damit deine Muskulatur und deinen Kreislauf, was dein körperliches Wohlbefinden steigert. Damit legst Du die Grundlage für einen erholsamen Schlaf.

Frau mit Schlaflosigkeit, Schlafapnoe oder Stress

Dass sich Sport am Abend negativ auf den Schlafrhythmus auswirkt, gilt inzwischen als widerlegt. Eine Studie der Universität Regensburg, die von deutschen und amerikanischen Forschenden durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass eine maßvolle körperliche Betätigung zum Stressabbau beiträgt und somit schlaffördernd wirkt. Ein Unterschied zwischen Ausdauersport, Gymnastik und Krafttraining konnte dabei nicht festgestellt werden, jedoch sollte das Training eine Stunde vor dem Zubettgehen beendet werden. Entscheide aber für dich, welcher Zeitpunkt dir für Sport am besten liegt.

Wir leben heute in einer Welt, in der permanent Informationen auf uns eintreffen. Wir stehen unter Leistungsdruck, müssen stets erreichbar sein und hetzen durch unseren Alltag. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen ständig unter Stress stehen und kaum zu Ruhe kommen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist Stress aber nicht das Zusammenspiel dieser Faktoren, sondern eine direkte Reaktion unseres Körpers darauf.

Referenzen

  1. Wenn der Schlaf gestört ist: Schlafmangel und -störungen (Ingrid Füller)

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Matthias Böhm
Matthias Boehm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

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