Polysomnografie – das Kernstück der schlafmedizinischen Untersuchung

Die Polysomnografie ist Teil einer schlafmedizinischen Untersuchung. Sie ist das Kernstück und misst verschiedene Körperfunktionen, während Du schläfst. Mit Hilfe der gleichzeitigen Aufzeichnung der einzelnen Signale beurteilen die Experten Deine unterschiedlichen Schlafphasen.

Bei diesem Teil der Untersuchung werden Dein Herzschlag und Deine Atmung sowie die Aktivität Deines Gehirns, Deiner Augen und Deiner Muskeln gemessen. Verschiedene Elektroden und Sensoren werden für diese Messungen an Deinem Körper angebracht. Die Vorbereitungen auf diese wichtige Untersuchung nehmen etwa eine Stunde in Anspruch.

Den Rhythmus Deines Herzschlags misst das EKG. Die Elektroden dazu sind mit einem speziellen Klebstoff an Deinem Brustkorb angebracht. Der Klebstoff ist völlig unbedenklich.

Deine nächtlichen Beinbewegungen werden mit zwei Elektroden registriert, die an Deinen Unterschenkeln positioniert sind. Auch die Atembewegungen werden gemessen. Dies geschieht mit Gürteln, die jeweils um den Brust und den Bauch geschnallt werden. Die Körperlage wird mit einem Sensor ebenfalls aufgezeichnet.

Damit aber noch nicht genug: Ein Mikrofon zeichnet allfällige Schnarchgeräusche auf und ein Pulsoximeter am Finger misst die Sauerstoffsättigung im Blut.

Viele weitere Elektroden werden an Deinem Kopf angebraucht. Auf der Kopfhaut und der Stirn messen sie die Signale für ein Elektroenzephalogramm. Diese Untersuchung, EEG abgekürzt, misst die Hirnströme und macht sie sichtbar. Die Elektroden in Augennähe registrieren mittels eines EOGs, eines Elektrookulogramms, die Bewegungen Deiner Augen. Am Kinn werden die Signale für ein EMG, einem Elektromyogramm aufgenommen um die Anspannung Deiner Gesichtsmuskeln aufzuzeichnen. Zuletzt befinden sich winzige Atmungsfühler vor den beiden Nasenöffnungen und vor dem Mund, die den Atemfluss messen.

Diese vielen Messungen gehören heute zu einer Standard-Polysomnografie. Wenn der Arzt ein bestimmtes Krankheitsbild vermutet oder einen Verdacht hat, ergänzt Dein Arzt diese Untersuchungen vielleicht mit weiteren Messungen. Diese können seinen Verdacht bestätigen oder ausräumen.

Sind all diese Elektroden und Sensoren angebracht, wird es Zeit ins Bett zu gehen. Trotz der ganzen Verkabelung kann und sollst Du Dich im Bett für die Untersuchung wie gewohnt bewegen.

Matthias Böhm

Matthias setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen mit Informationen zu versorgen, die sie nutzen können, um sinnvolle Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Als wissenschaftlicher Autor hat er mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, Patient*innen, Betreur*innen und Fachleute mit qualitativ hochwertigen, faktenbasierten Informationen zu versorgen und diese zu verfassen. Wenn er nicht gerade schreibt, kocht Matthias gerne vegetarisch, wandert und schläft gerne aus.

War dieser Artikel hilfreich?