Die innere Uhr
Der Wechsel von Tag und Nacht - also Licht und Dunkelheit – gibt letztlich den Rhythmus unseres Lebens vor. Dennoch folgen Lebewesen den periodischen Schwankungen der Umwelt (neben Tag und Nacht auch der Wechsel der Gezeiten und der Jahreszeiten etc.) nicht nur passiv, sondern sie haben im Lauf der Evolution auch so genannte endogene Rhythmen entwickelt, die von unserer inneren Uhr geregelt werden. Ihr verdanken wir auch die präzise Steuerung unseres Schlaf-Wach-Verhaltens.
Diese interne Körperuhr ist bei Säugetieren im Zwischenhirn lokalisiert und besteht aus einem winzigen Zellhaufen, dem sogenannten suprachiasmatischen Nucleus, kurz SCN. Seine Nervenzellen geben rhythmisch Signale an andere Gehirnregionen. Diese reagieren auf die Impulse und schicken ihrerseits Nervenreize oder Hormone durch den Körper. Auf diese Weise werden die Zeiten der Ruhe und Aktivität unserer Organe gesteuert.
Über unsere Augen wird das von außen einfallende Licht aufgenommen und an unsere innere Uhr weitergeleitet, auf diese Weise kann sich der SCN immer wieder neu an die aktuelle Umwelt anpassen. Aber auch ohne äußeren Zeitgeber schwingt der SCN ungefähr im 24-Stunden-Takt weiter und gibt uns vor, wann wir abends müde und morgens wieder munter werden. Ein wichtige Rolle spielt dabei der körpereigene Botenstoff Melatonin.
Melatonin ist ein Hormon, das bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse, einer kleinen Drüse im Gehirn, gebildet wird. Melatonin hat eine schlafanstoßende Wirkung und sorgt dafür, dass wir nachts einschlummern. Die Produktion ist allerdings nicht nur von der Tageszeit abhängig. Untersuchungen zeigen, dass auch bei Lichtmangel im Herbst und Winter mehr Melatonin in unserem Blut zirkuliert. Das Schlafhormon Melatonin | ![]() |
Unser Tag ist von mehreren Hochs und Tiefs geprägt. Denn unabhängig davon, zu welcher Aktivität wir unseren Körper zwingen, die innere Uhr sagt uns nicht nur, dass wir abends müde werden, sondern teilt jedem Organ seine Zeiten von Aktivität und Ruhe zu. Kniffelige Denkprozesse dagegen fallen uns zum Beispiel vormittags zwischen zehn und zwölf am leichtesten. Unser Kurzzeitgedächtnis hat dann sein Hoch. Normal ist auch unser Mittagstief, denn der Magen arbeitet auf Hochtouren und der restliche Körper wird müde. Auch die restlichen Körperfunktionen werden von unserem zirkadianen Rhythmus bestimmt. Unser täglicher Rhythmus
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